In der ersten Sitzungswoche nach der parlamentarischen Sommerpause konnte ich außer am Montag und Freitag nicht in Berlin sein, da ich einer Einladung von Bundespräsident Steinmeier folgte, ihn nach Ägypten zu begleiten. Es war der erste Besuch eines deutschen Staatsoberhaupts in Ägypten seit 25 Jahren. Ein zentrales Anliegen der Reise war es, die deutsche Haltung im Gaza-Konflikt vor Ort zu erläutern. Ägypten spielt zusammen mit Katar eine entscheidende Rolle als Vermittler für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und für die Freilassung der Geiseln, die von der Terrororganisation Hamas festgehalten werden. Obwohl Deutschland in Ägypten traditionell ein hohes Ansehen und viel Sympathie genießt, hat sich beides durch die klare Unterstützung Deutschlands für Israel etwas verschlechtert. Der erste Abend umfasste ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft sowie der deutschen politischen Stiftungen in Ägypten. Am nächsten Tag stand ein Besuch einer Grundschulklasse an der Deutschen Schule der Borrmäerinnen an, im Anschluss fand das Gespräch mit dem Präsidenten der Arabischen Republik Ägypten, Abdel Fattah Al-Sisi statt. Danach folgte ein Austausch mit dem deutschen Botschafter in Kairo und dem ägyptischen Außenminister. Am Nachmittag folgte der Besuch der Nekropole und Pyramiden von Sakkara. Der Donnerstag begann mit einem Besuch der Markuskathedrale und dem Gespräch zwischen Präsident Steinmeier und dem Patriarchen der orthodox-koptischen Kirche, Papst Tawadros II. Zum Abschluss erfolgte ein Rundgang durch die German International University sowie die Besichtigung einer Bahnhofsbaustelle in der neuen Hauptstadt Ägyptens, 50km östlich von Kairo.
Im Deutschlandfunk habe ich heute Mittag über die künftige Unterstützung für die Ukraine gesprochen und wie diese im kommenden Haushalt abgebildet ist. - 4 Mrd. Euro sollen aus dem deutschen Haushalt 2025 kommen. - Ein 50 Mrd. Euro Kredit soll von internationalen Partnern (darunter Deutschland) fließen. - Zudem soll die Ukraine künftig regelmäßig Gelder aus den Zinsen des eingefrorenen russischen Zentralbankguthabens erhalten. Für mich steht fest, dass wir die Ukraine so lange wie nötig militärisch, wirtschaftlich und finanziell unterstützen werden. Was sicherlich nicht entstehen darf, ist der Eindruck, dass sich Deutschland aus seiner europäischen Verantwortung stehle. Wir werden die Ukraine in ihrem Kampf um Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung nicht allein lassen, das ist gewiss.